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Strassenkinder in Antananarivo erlernen Tischlerhandwerk

Ein Praktikumsbericht von Arne Kübitz
Einleitung · 1. Monat · 2. Monat · 3. Monat · Fazit · 1. Exkursion · 2. Exkursion · Fotos und Links · Zeitungsbericht

Hinweis

Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt, jegliche Weiterverwertung oder
Verwendung bedarf einer Erlaubnis des Autors. Hier können Sie diesen
Bericht im PDF-Format auch downloaden und offline lesen.
Einleitung
Im September, Oktober, November 2000 habe ich als Praktikant in der Holzwerkstatt "Felana" der "ONG Manda" in Antananarivo / Madagaskar gearbeitet. Diese Ausbildungswerkstatt ist ein Projekt, in dem männliche Jugendliche, die zuvor auf der Straße gelebt haben, die Chance bekommen, durch eine Ausbildung zum Tischler wieder in die madagassische Gesellschaft integriert zu werden.
Wer ausführliche Informationen zu diesem Projekt (und zwei weiteren, eines für Kinder, eines für weibliche Jugendliche) und den Praktikumsbedingungen haben möchte, der findet diese unter www.zaza-faly.de

Ein paar Anmerkungen zu Madagaskar vorweg: es ist wirtschaftlich ein sehr armes Land, ein Großteil der Bevölkerung lebt nach unseren Maßstäben ein Leben in kargen Verhältnissen. Die Armut ist oft unübersehbar. Die Arbeitslosenquote liegt bei 50%. Aber Madagaskar ist auch ein sehr reiches Land. Die Kultur, die Menschen und die Natur sind sehr vielfältig. 80 - 90% (!) der Pflanzen auf Madagaskar sind endemisch, kommen also nur dort vor. Madagaskar hat tausend Gesichter, die Menschen sind sehr gelassen, fröhlich und gastfreundlich, teilen wie selbstverständlich ihr bißchen Hab und Gut mit jedem Gast, von ihrer Mentalität kann so mancher Europäer noch viel lernen. Die Kultur ist eine Mischung von afrikanischen und asiatischen Einflüssen, in manchen Gegenden könnte man sich in Asien wägen, da im Hochland viele Reisterrassen angelegt sind. Reis ist das Hauptnahrungsmittel Madagaskars. Die Landschaften sind so abwechslungsreich, wie die Menschen, die sie bewirtschaften. Leider tun sie dies meistens nicht sehr nachhaltig. So ist Madagaskar schon zum Großteil abgeholzt, die Böden sind ausgelaugt und oft von Erosion gezeichnet. Die Umweltzerstörung ist sichtbar vorangeschritten. Ein weiteres Problem ist die Landflucht, welche wiederum Auslöser für weitere Probleme darstellt. So ist Kriminalität auf dem Land fast unbekannt, wogegen sie in den großen Städten an der Tagesordnung steht. Auch scheinen sich die Menschen in den Städten sehr stark am westlichen Kapitalismus zu orientieren, was die madagassische Kultur und Tradition korrumpiert.
Der Tourismus spielt wirtschaftlich noch eher eine kleine Rolle, wird in Zukunft aber sicher zu nehmen, wenn das Land weiter erschlossen wird. Mindestens für genauso wichtig wie die wirtschaftliche Erschließung des Landes halte ich die Aufklärung und Bildung für die breite Bevölkerung.

Mein Beweggrund dieses Praktikum zu machen, war vor allen Dingen das Land und die Menschen besser kennen zu lernen. Ich war bereits 1996 für einen Monat dort und habe viele gastfreundliche Menschen getroffen. Die Natur und die Kultur hat mich fasziniert und gefesselt. Bei meinem ersten Besuch habe ich einen freundschaftlichen, engen Kontakt zu einer madagassischen Familie geschlossen. Auch diesen Kontakt wollte ich noch vertiefen.
Als gelernter Tischler sah ich durch das Praktikum in einer Holzwerkstatt die Möglichkeit eine weitere Seite des Landes kennen zu lernen und gleichzeitig meine Arbeitskraft auf sinnvolle Art und Weise anzubieten. Gerade in der Hauptstadt Antananarivo, kurz Tana genannt, sind die Probleme des Landes stark zu sehen und zu spüren. Mir würden Einblicke in die madagassische Gesellschaft geboten, die mir als Tourist verschlossen bleiben.
Neben meinem persönlichen Interesse an Land und Leuten habe ich natürlich auch die beruflichen Vorteile dieses Praktikums gesehen. Sowohl auf meine Fertigkeiten bezogen, als auch auf die Wirkung auf potentielle Arbeitgeber, da ich sowohl handwerklich, als auch sozial ambitioniert bin.

Nun aber zu meinem Bericht, den ich bereits im Laufe des Praktikums auf Madagaskar in jeweils vierwöchigen Abstand verfaßt habe. Ich kann und will darin nur persönliche Erfahrungen und Sichtweisen festhalten. Das heißt, alle Bewertungen sind persönliche Einschätzungen und deshalb nicht unbedingt objektiv und nicht endgültig.


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verschiedene madagassische Motive
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